Dies ist ein archivierter Beitrag zum histocamp 2016.

Mainz als Wissenschaftsstandort

Mainz ist nicht nur Fußball, Fassenacht und Sitz von Fernsehsendern, Mainz kann auch ganz anders! Als Forschungs- und Wissenschaftsstandort von Rheinland-Pfalz hat Mainz weit mehr zu bieten als nur die Johannes Gutenberg-Universität. Bereits seit dem Jahre 1477 ist Mainz eine Universitätsstadt und in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts kamen noch weitere Hochschulen dazu. Neben der „JoGu“ gibt es auch die Hochschule Mainz und die Katholische Hochschule. Aber auch zahlreiche Wissenschaftseinrichtungen, darunter mehrere Max-Plank-Institute, das Leibniz-Institut für Europäische Geschichte und die Akademie der Wissenschaften und der Literatur haben sich für die Landeshauptstadt entschieden. Sie werden durch einige forschende Museen, darunter das weltweit einzigartige Gutenberg-Museum für Druckkunst, ergänzt. Und selbstredend sind auch zahlreiche Archive und Bibliotheken vertreten.[1]

Berthold Werner – Mainz, Alte Universität, CC BY-SA 3.0

Diese schier endlos erscheinende Zahl an Forschungs- und Bildungseinrichtungen in einer Stadt mit überschaubaren 200.000 Einwohnern bieten ein enormes Potenzial, das auch Mainz selbst erkannt hat. Um diese Synergieeffekte sinnvoll zu nutzen wurde im Jahre 2008 die Mainzer Wissenschaftsallianz gegründet: Ziel dieser Allianz ist laut eigener Aussage „die verstärkte Vernetzung von in Mainz und Umgebung konzentriert angesiedelten Hochschulen, wissenschaftlichen Einrichtungen und Unternehmen zur Förderung von Forschung und Wissenschaft und damit verbunden die Stärkung des Wissenschaftsstandortes Mainz“[2]. Und jetzt kommen wir dazu!

Mainz ist immerhin im Wissenschaftsjahr 2009 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung zu einem Treffpunkt der Wissenschaft ernannt worden. Die Stadt und ihre Einrichtungen vermittelten der Bevölkerung in diesem Rahmen anhand der Forschungsfrage Zeit Reise – Wie wird man ein Volk? ungelöste Probleme und Disziplin übergreifende Perspektiven sowie in einer öffentlichen Debatte die Leistungen der Wissenschaft.

2011 wurde Mainz sogar zur Stadt der Wissenschaft, ein Preis der seit 2004 vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft vergeben wird, ausgezeichnet. Ziel dieser Auszeichnung ist es, Städte und Regionen anzuregen, Wissenschaft mehr zu fördern und die Forschung an Wirtschaft und Kultur der jeweiligen Region anzubinden. Die Initiative veranlasste Mainz dazu, das ganze Jahr über „Wissenschaft‟ als zentrales Thema der Stadt in den Vordergrund zu rücken und Forschung erfahrbar und erlebbar zu machen. Es gab die Möglichkeit neben Ausstellungen, Führungen, Workshops und Experimenten, 3D-Installationen zum Thema zu besuchen und an Langzeit-Entdeckungen, die über mehrere Monate oder teilweise sogar ganzjährig stattfanden, teilzunehmen.

Über diese Auszeichnungen hinaus ist Mainz in seiner Zusammenarbeit der verschiedenen Wissenschafts-, Kultur- und Bildungseinrichtungen und der Wirtschaft näher zusammen gerückt und die dabei geschlossenen Netzwerke konnten bisweilen soweit bestehen, dass die Wissenschaft in Mainz und Umgebung einen deutlichen Schub in der Sichtbarkeit in Alltag und Leben der Stadt bekommen hat. Unterstützt wird dies auch durch den jährlich am 2. Septemberwochenende auf dem Gutenbergplatz stattfindenden Wissenschaftsmarkt, ein Wissenschafts- und Kulturfestival der Mainzer Wissenschaftsallianz, bei dem Wissenschaftler*innen und forschende Institutionen ihre Projekte und Ideen der Öffentlichkeit vorstellen und nicht nur für Kinder und Jugendliche, sondern für alle Interessierten verständlich machen.

Mainz zieht Wissenschaftler*innen unterschiedlicher Disziplinen an, die die Forschungsinfrastruktur der Stadt nutzen wollen, und auch die zentrale Lage im Rhein-Main-Gebiet, die Nähe zu Frankfurt am Main, Wiesbaden und Darmstadt, ist ein Ansporn.

Das histocamp besucht dieses Jahr demnach einen ausgewiesenen Wissenschafts- und Forschungsstandort, dessen Interesse es ist, Bürger*innen und interessierte Menschen an Wissenschaft teilhaben zu lassen. Daran wirken auch unsere vor Ort ansässigen Kooperationspartner mit, über deren Unterstützung wir uns sehr freuen. Um diesen Gedanken der Citizen Science zu unterstützen und weiter voranzubringen, aber natürlich auch, weil die Stadt am Rhein charmant und reich an Historie ist, zieht es uns nach Mainz.

 

[1]     Eine Liste aller „Wissensorte in Mainz“ findet man im Wissenskompass der Stadt Mainz: https://www.mainz.de/microsite/wissenimherzen/wissenschaftsstadt/wissenskompass.php

[2]     https://www.wissenschaftsallianz-mainz.de/ueber-uns/ziele-und-aufgaben/

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