Dies ist ein archivierter Beitrag zum histocamp 2015.
Karoline Döring
Ich erhoffe mir vom histocamp, dass wir die Konferenzlandschaft wieder etwas lebendiger gestalten können. Ich bin ehrlich ermüdet von den Konferenzmarathons, auf denen wir uns unsere vorher ausformulierten Vorträge vorlesen (ich werfe hier sicher nicht den ersten Stein!). Für das Arbeiten und Sprechen miteinander bleibt innerhalb dieses strengen wissenschaftlichen Rituals eigentlich keine Zeit und man weicht dafür sowieso auf informellere Orte wie die Cafeteria oder die Bar aus. Warum diese also nicht von vornherein zu einem alternativen Gesprächsort erklären? Außerdem komme ich gerne mit den unterschiedlichsten Menschen und Ideen zusammen. Auf wisssenschaftlichen Fachtagungen schwimme ich nur mit meinen peers. Das reicht mir nicht! Ich brauche zusätzlich einen offenen, kreativen Ort, wo ich neue Ideen, Entwürfe, Konzepte sehen und (mit-)entwickeln kann, die wiederum meine eigene Arbeit bereichern.
Sascha Foerster
BarCamps sind eine tolle Möglichkeit zum Wissensaustausch und zur Vernetzung auf Augenhöhe. Geschichte interessiert nicht nur WissenschaftlerInnen, sondern viele andere Menschen, die wiederum Ihre Expertise einbringen und von anderen lernen können. Auch professionelle HistorikerInnen müssen immer mehr „Fachfremdes“ dazulernen, zum Beispiel digitale Methoden und Werkzeuge. Dazu kommt, dass sich dort ein immer größerer Teil der Geschichten abspielt, die zukünftige Historiker erforschen sollten. Ich erhoffe mir, dass das histocamp ein weiterer Schritt ist, um die Geschichtswissenschaft ein Stückchen weiter auf die digitalen Herausforderungen vorzubereiten. Ich freue mich auch besonders, dass das erste histocamp in Bonn stattfinden wird, die viertdigitalste Stadt Deutschlands mit einer langen und bewegten Geschichte, was eine gute Atmosphäre für den Wissenstransfer schaffen wird.
Christian Günther
Ich versuche gar keine Erwartungen an das histocamp zu stellen. Ich bin einfach nur neu- und wissbegierig und schaue was passiert.
Charlotte Jahnz
Austausch über Social Media mit HistorikerInnen hilft mir so sehr, dass ich mich mal zu der Aussage hinreißen lassen habe, dass twitter eigentlich das bessere Oberseminar sei. Aber so sehr ich twitter, Blogs und manchmal sogar facebook schätze: Treffen im „real life“ sind, was die Kommunikation anbelangt, manchmal um einiges einfacher. Als Geschichtsstudentin hoffe ich auf viele andere Studis von anderen Unis und würde mich gerne über Studieninhalte und Wünsche ans Geschichtsstudium austauschen, denn: der VHD hat zwar Doktorandengruppen und Schülerpreise, aber organisierte Geschichtsstudis gibt es irgendwie nicht, vielleicht kann das histocamp da Abhilfe schaffen. Als Internetjunkie freue ich mich außerdem auf das, was ich digital public history nennen würde: Geschichtsvermittlung im Netz, was geht, was geht eher nicht und welche Ideen hat die „Crowd“? Darüber hinaus würde ich mich freuen, wenn auch an Geschichte Interessierte den Weg zum histocamp finden würden, denn die werfen oft spannende Fragen auf, die man selbst vor lauter Forschung nicht mehr sieht.
Tobias Jakobi
Ich hoffe beim histocamp ganz stark auf drei Dinge: Vernetzungen, Ideen, Spaß. Wenn wir ganz viele Leute zusammenbringen können, die alle an und mit Geschichte arbeiten, werden sich ganz von selbst Leute kennenlernen, die gemeinsame Interessen haben und sich von ihren spannenden Projekten und Forschungen erzählen. Und von da an ist es nur ein kleiner Schritt zu „Ja, lass mal xyz machen!“ … Egal wer kommen wird, nach dem histocamp wird es ganz viele tolle neue Sachen in Museen, Bibliotheken, Archiven, Unis und im Netz geben, die es so ohne unser Treffen in Bonn nicht gegeben hätte. Und – das ist ganz wichtig – wer sich mit motivierten, spannenden Leuten trifft, sich mit ihnen unterhält und dabei vielleicht auch Aufregendes und Neues plant, hat Spaß, ist motiviert und nimmt Kraft und Energie mit, weiter an und mit Geschichte zu arbeiten. Ich freue mich darauf zu sehen, welche Projekte auf dem histocamp geboren werden und was daraus wird.
Steffen Jost
In meiner Idealvorstellung ist es so, dass ich am Ende des histocamps nicht nur massenweise neue Leute kennengelernt haben werde, sondern sich auch gleich so viele mögliche Projekte, Ideen für eine zukünftige Zusammenarbeit und neue Fragestellungen und Methoden für die eigene Forschung ergeben haben, dass ich die 12 Monate bis zum nächsten histocamp (und ja, dass wird es auf jeden Fall geben) völlig ausgelastet sein werde. Barcamps sind für mich eine unvergleichliche Möglichkeit, sich mit ganz verschiedenen Leuten aus den unterschiedlichsten Bereichen auf Augenhöhe unterhalten zu können. Das histocamp verbindet dabei hoffentlich die lockere Atmosphäre des Posttagungszusammensitzens in der Kneipe, mit dem ernsthaften Arbeiten während eines wissenschaftlichen Workshops und den intensiven Diskussionen auf Twitter. Ich erhoffe mir außerdem eine bunte Mischung bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die hoffentlich widerspiegelt, an welch unterschiedlichen Orten heute Geschichte erforscht, geschrieben und vermittelt wird.
Norman Lippert
Ich erhoffe mir vom histocamp vor allem einen regen Austausch mit möglichst vielen Geschichtsinteressierten, die ich auf klassischen Geschichtskonferenzen nicht treffen würde. Denn an und mit Geschichte arbeiten viel mehr Menschen, als auf den ersten Blick vielleicht vermutet. Tatsächlich findet Geschichte auch außerhalb der universitären Forschung, der Archive, Bibliotheken, Galerien und Museen oder freiberuflichen Tätigkeiten statt. Und genau hier kommt der Charme eines BarCamps ins Spiel: Das histocamp steht allen Interessierten offen und es hat kein vorgefertigtes, einschränktendes Tagungsprogramm. Letzteres wird gemeinsam und gleichberechtigt erarbeitet, je nachdem welche Ideen, Themen und Formate von den Teilnehmenden angeboten oder nachgefragt werden – quasi eine Konferenz auf Augenhöhe.
Angelika Schoder
BarCamp-Erfahrene wissen, wie locker und kreativ die Atmosphäre bei einer solchen Un-Konferenz sein kann. Und sie wissen auch, dass es komplett schief gehen kann, und zwar dann, wenn das BarCamp in eine klassische Konferenz abdriftet. Ich erhoffe mir vom histocamp deshalb, dass erfahrene BarCamper den Camp-Neulingen dabei helfen, den Ursprungsgedanken dieses Konferenzformats umzusetzen – nämlich offen zu sein, ungewöhnliche Dinge zu diskutieren und der Kreativität freien Lauf zu lassen. Weinverkostungen, Basteln, Kochen, Sport – das alles kann es beim BarCamp-Format geben. Solange das in irgendeiner Fort mit Geschichte zu tun hat, passt das alles auch wunderbar zum histocamp. Ich persönlich hoffe, dass auch einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die außerhalb der Wissenschaft berufstätig sind, ihre Erfahrungen mit teilnehmenden Studierenden teilen. Denn die Berufsperspektiven liegen für viele mit Geschichtsstudium einfach nicht in der Forschung, deshalb kann hier ein Austausch über Dos und Don’ts für den Berufseinstieg zwischen Studies und Berufstätigen nicht schaden.
Wenzel Seibold
Ich erhoffe mir vom histocamp ein spannendes und produktives Veranstaltungsformat. Ich würde mich sehr über einen zugleich lockeren und anregenden Ideenaustausch zu Methoden, Vermittlungsformen und Perspektiven der Geschichtswissenschaft freuen. Besonders interessieren mich auch die durch das Format gegebenen Möglichkeiten moderner Gruppenarbeit. Mithilfe des Internets und durch parallel laufende Kommunikationskanäle ließen sich beispielsweise historische Quellen kollaborativ besprechen und einordnen oder neue Formen der Geschichtsvermittlung entwickeln. Außerdem erhoffe ich mir ein Aufeinandertreffen verschiedenster Menschen mit verschiedensten Schwerpunkten, Erfahrungen und Interessen aus allen Epochen der Geschichte, aus verschiedensten Arbeitsbereichen und aller Altersstufen – und das auf Augenhöhe. Dadurch können bisher ungenutzte oder noch gar nicht entdeckte Synergien entstehen, wovon dann alle profitieren.
Johannes Waldschütz
Ich hoffe dass es mit dem histocamp gelingt, eine Veranstaltung zu etablieren, auf der hierarchiefrei, multiperspektivisch und kooperativ über Geschichte gesprochen werden kann. Ich freue mich darauf, neue Ideen zu gewinnen und eigene Ideen zu präsentieren. Ich erwarte, dass viele verschiedene Menschen, die mit Geschichte arbeiten, voneinander lernen und Kontakte knüpfen können. Ich engagiere mich für eine Veranstaltung, die anders ist als klassische Konferenzen und offenes Forum und konkretes Angebot zugleich ist. Lasst uns das Innovationspotential eines Barcamps mit unserer gemeinsamen Begeisterung für Geschichte verbinden und so gemeinsam ein Veranstaltungsformat schaffen, dass für alle, die mit Geschichte arbeiten, eine Bereicherung darstellt.